Hessens Gastronomie weiß die Chancen des digitalen Wandels zu nutzen. Die Initiative GastroDigitalHessen zieht eine erste positive Bilanz und blickt optimistisch nach vorn.
Beratung macht den Unterschied. Die Weiterbildungsinitiative GastroDigitalHessen hat die Bedürfnisse ihrer Zielgruppe offenbar sehr gut identifiziert und bedient. 95 % der persönlichen Beratungsgespräche wurden von den Teilnehmenden als hilfreich bzw. sehr hilfreich eingestuft. Nach dem Abschluss der ersten Phase der digitalen Qualifizierungsoffensive für die hessische Gastronomie fällt die Bilanz bei Organisatoren und Teilnehmenden rund herum positiv aus. „Wir konnten in der Vergangenheit in der Gastronomie eine gewisse Distanz gegenüber der Digitalisierung beobachten. Doch durch dieses Projekt ist es uns gelungen, Vorbehalte abzubauen, unseren hessischen Gastronomiebetrieben alltagstaugliche Möglichkeiten aufzuzeigen und sie mit digitalen Lösungen zu unterstützen.“, resümiert Herbert Lang, Leiter der Abteilung Hessen Tourismus der HA Hessen Agentur GmbH. Die Anleitungen und Tipps, die die Experten des Teams der Gastro Piraten, rund um René Kaplik, den Gastronominnen und Gastronomen in den physischen Beratungsterminen in den vergangenen Monaten vermittelten, boten Optimierungsmöglichkeiten auf nahezu allen Ebenen des gastronomischen Alltags.
So konnten die teilnehmenden Betriebe erfahren, wie durch die Digitalisierung Personalplanung und Workflow optimiert oder die Effizienz von Buchungs- und Bezahlvorgängen verbessert werden kann – Hilfestellungen, die auf gängige Schwachstellen im gastronomischen Betrieb Bezug nahmen und den Unternehmen konkreten Mehrwert boten. Um herauszufinden, wo der Schuh drückt, suchte die Initiative insbesondere auch den persönlichen Kontakt zu Hessens Gastronominnen und Gastronomen. Individuelle Einzelberatung, die bei Besuchen vor Ort geleistet wurde, lieferte den Teilnehmenden wichtige Impulse für Innovation und Veränderung innerhalb ihres Unternehmens. „Die Digitalisierung sollte uns helfen, Zeit einzusparen sowie Abläufe einfacher und transparenter zu machen. Durch die Vor-Ort-Besuche konnten sich die Berater ein gutes Bild von unserem Betrieb machen und konkrete Lösungen vorstellen“, resümiert Gastronom Hans Dieter Hausmann vom Gasthof Hausmann in Schlüchtern im Main-Kinzig-Kreis. Gastronomieberater Kaplick zeigt sich angesichts der positiven Rückmeldungen überzeugt, dass die Teilnehmenden beim Thema Digitalisierung künftig deutlicher souveräner agieren werden. „Die Betriebe sind selbstbewusster geworden. Digitalisierung wird nicht mehr als Bedrohung, sondern als Chance betrachtet“, beobachtet der Experte.
Dank und Anerkennung verdienen vor diesen Hintergrund nicht nur die Expertinnen und Experten des Projekts, sondern auch jene hessischen Gastronominnen und Gastronomen, die ihre eigenen digitalen Lösungen im Rahmen des Projekts vorgestellt haben. Denn eine Reihe von Unternehmerinnen und Unternehmern hat in den vergangenen Jahren in Eigenregie und oft nach Feierabend eigene Websites entwickelt oder Software-Programme erlernt und sich auf dieser Basis branchenrelevante Digital-Kenntnisse angeeignet. Solche Eigeninitiative wirkt ermutigend und inspirierend. Sie zeigt, dass auch bei einer komplexen Aufgabe wie der Digitalisierung mit ein wenig Mut und Unterstützung einiges selbst in Angriff genommen werden kann.
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